Bodenrecht & Landbesitz

Wer hat eigentlich die Welt, vor meiner Geburt unter sich aufgeteilt, um die Grundlage für den heutigen Handel mit Grundstücken, mit einem Teil unserer Erde, ja mit Lebensraum zu rechtfertigen? Wie geht das also mit dem Besitz von Land? Ich suche mir ein Gebiet, behaupte ich hätte es “entdeckt” und warte ob jemand etwas dagegen sagt. Wenn nicht, gehört es mir? Wie lange wartet man da so? Und wie stelle ich sicher das nicht schon vor 2 Jahren jemand da war, mit der gleichen Idee der 10 Jahre später zurück kommt? Kann ein viel reisender dann auch theoretisch die halbe Erdkugel “besitzen”??

Interessant ist allein der Begriff “Besitzen”, der kommt von Besetzen. Ironischerweiße ist nun aber ein Hausbesitzer meist ein geschätzter Mann währen ein Hausbesetzer eher ungern gesehen wird.

Was genau ist denn nun aber der Unterschied? Zumindest wenn wir uns in der Betrachtung auf Landfläche beschränken,da so ein Haus ja gebaut werden muss und somit Besitzansprüche rechtfertigen würde. Heutzutage ist die Sachlage klar, ein rechtmäßiger Besitzer ist jemand, der das Grundstück vom vorherigen Besitzer durch Kauf, Erbe, Schenkung, etc. erworben hat. Nur wer war der Erste?

Jetzt könnte man sicherlich tagelang Geschichtsbücher wälzen um Ihn zu finden. Ihn, den Schweinehund der auf die dreiste Idee kam etwas, das er einfach genommen, also besetzt hat, an einen anderen zu Verkaufen. Es wird sicherlich auf irgendeinen “Adel” hinauslaufen, welcher das Land nach eigenen Angaben von Gott persönlich geschenkt bekam. So falsch ist das sicherlich nicht, nur glaube ich kaum das “Gott” das Recht implizierte, andere Menschen deshalb auszusperren oder für das Recht auf diesem Grund zu leben, arbeiten zu lassen.

Unter den Bedingungen “damals” wann auch immer das gewesen sein mag, hat dieses System seinen Zweck sicherlich erfüllt. Zumindest für die, die es installierten, in den Köpfen der Menschen. Wieso das funktioniert hat und nicht einfach ein jeder behauptete, blaublütig zu sein und Land besetzte, um es anschließen zu besitzen, ist mir ein Rätsel. Die Antwort ist ansich simpel. Die Menschen haben es eben geglaubt oder sie wurden von einem stärkeren Konkurrenten “glauben gelehrt”, also verdroschen. Nur wieso? wieso glaubt Mensch so einen Müll? Und das zum Teil bist heute?

Eigentlich sehe ich da nun keinen Großen Unterschied zu der heutige Situation. Wir werden immernoch von “Großgrundbesitzern” genötigt für das Recht ein Stück Erde zu “beleben” regelmäßig Abgaben zu leisten. Mit der gleichen Logik könnte man z.B. eine “Lebenseintrittsgebühr” für jedes neugeborene Kind fordern. Ist halt “Gottgegeben”…

Es ist Einleuchtend das es gewisse Regeln gibt, die wie in vielen anderen Bereichen, ein stressfreies Zusammenleben ermöglichen. Der springende Punkt ist nur in welchen Dimensionen das stattfindet. Ist es zum Beispiel in Ordnung, das die Kirche allein in Deutschland Ländereien im ausmaß des halben Bundeslandes Schleswig-Holstein besitzt? Auch Private besitzen Landflächen, welche sie niemals, selbst mit Villa, Rennstrecke und eigenen Jagdgründen für ihr Leben nutzen könnten. Und wie ist das mit Staatlichem Grund? Darf den wenigstens Jederman nutzen?

Jeder Mensch der heute neu hinzukommt wird genötigt sich mit allen die schon da sind um den Lebensraum zu streiten. Und das obwohl die Welt unglaubliche Flächen bietet, die nur eben leider alle schon besitzt werden. Also keiner da, aber trotzdem darfst du da nicht hin. Das steht hier in diesem “Grundbuch”. Aha. Und wer hat sich eigentlich ausgedacht das jemand dem Besetzer eines Grundstückes etwas geben muss um es zu erwerben, nicht aber dem Rest der Menschheit, der dadurch die Möglichkeit der Nutzung nicht mehr hat? Man bezahlt den Dieb anstatt den rechtmäßigen Besitzer. Das ist doch Scheisse!
Konsequent weitergedacht heißt das nämlich, jeder wird irgendwann zum Dieb, es lohnt sich schließlich.

Genau wie bei unseren Rohstoffen, unserer Luft, unserem Wasser, glauben die meisten Menschen leider auch hierbei immernoch, es währe alternativlos, unser aller Eigentum einer Instanz zu überlassen um fortan fleißig dafür Arbeiten zu gehen, ein Stück des vorher verschenkten Kuchens zurück zu bekommen.

Was läuft eigentlich in unseren Köpfen schief?

Und nochmal deutlich:
Ich möchte hier nicht zum Chaos aufrufen! Definitiv brauchen wir Ordnungen um unser friedliches (!) Zusammenleben zu regeln. Aber das sollten dann doch bitteschön solche sein, die nicht auf dem Geistigen Niveau aus Zeiten der Inquisition anzusiedeln sind.

Jeder Mensch will doch das gleiche, er will Leben und er braucht dafür Platz. Davon haben wir prinzipiell auch genug. Überbevölkerung ist eine Lüge! Wie bei so vielen Problemen auf dieser Welt ist es auch hier, nur die Verteilung dessen was schon da ist, die schief läuft.
Wie brauchen ein soziales Bodenrecht!

J. Friebe

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